Für mehr Informationen zu den einzelnen Nachbarn am besten mal mit dem Namen in der jeweiligen Landessprache googeln.

 

Norwegen

 

Norwegische Milchziege (Norsk Melkegeit)

 

Ursprünglich gab es in Norwegen viele verschieden Landschläge. Diese sind aber heute zu einer Produktionsrasse zusammengefasst und werden intensiv zur Verbesserung der Milchproduktionseigenschaften züchterisch bearbeitet. Ziegenhaltung spielt in Norwegen eine relativ wichtige Rolle, vor allem im Norden und Westen des Landes, wo die Weidehaltung von Rindern zur Milchproduktion nicht mehr möglich ist. Die Milch wird vor allem zu Produktion von Käsespezialitäten genutzt. Die Tiere sind in der Regel relativ kurzbeinig, langhaarig und zeigen eine große Variabilität bei der Fellzeichnung.

 

Küstenziege (Kystgeit, Utegangergeit)

 

Auf einigen Inseln an der Westküste Norwegens gibt es halbwild lebende Ziegenpopulationen die nicht gemolken werden und nur zur Fleischproduktion genutzt werden. Die Tiere leben ganzjährig im Freien. Das Klima ist hier zwar kühl und sehr regenreich, aber die Winter sind eher mild und schneearm.

 

Schweden

 

Schwedische Landrasseziege (Svensk Lantrasget)

 

Aus verschieden schwedischen Landrasseziegen wurde mit Hilfe von Norwegischen Eliteböcken eine Produktionsrasse geschaffen, die die Basis für die kommerzielle Ziegenmilchproduktion in Schweden bildet.

 

Daneben gibt es noch drei Populationen ursprünglicher Landrassen:

 

Göingeziege (Göingeget)

 

aus dem südlichen Schweden, Schonen und Smǻland

 

Göinge ZiegeGöinge Bock

 

 

Jämtlandziege (Jämtget)

 

aus Jämtland, nördlich von Stockholm

 

Jämt ZiegeJämt Bock

 

 

 

Lapplandziege (Lappget)

 

aus dem Norden des Landes. Die Tiere wurden von den nomadischen Samen neben Rentieren im Sommer als Milchlieferanten gehalten und wurden im Winter bei den benachbarten schwedischen Bauern oder sesshaften Samen in Pflege gegeben.

 

Finnland

 

Finnische Landrasseziege (Suomenvuohi)

 

Diese Ziegen werden vor allem im Westen des Landes gehalten.

 

Island

 

Isländische Ziege (Islenska geitin)

 

Schon die ersten Siedler brachten Ziegen mit auf die Insel. Diese spielten aber immer gegenüber den Schafen eine untergeordnete Rolle in der Landwirtschaft. Man geht davon aus, dass die heutigen Ziegen ohne Einkreuzung direkt auf die ursprünglich eingeführten Tiere zurückgehen. Die Haltung erfolgt heute nur noch bei Hobbyzüchtern und zum Eigenbedarf.

 

Grönland

 

Grönländische Ziege (Gønlands ged) †

 

Wie auch nach Island brachten die Wikinger auch bei der Besiedlung Grönlands neben Schafen, Rindern und Pferden ihre Ziegen mit und nutzten sie in der Jahrhunderte langen Besiedlung als Nahrungsmittellieferanten. Mit dem schlechter werdenden Klima im Mittelalter nahm die Zahl der Ziegen relativ zu den anderen Haustieren sogar zu. Mit dem Verschwinden der Nordmänner von der Insel sind aber auch ihre Ziegen verschwunden und ausgestorben.

 

Großbritannien

 

Verwilderte Ziegen (Ferals)

 

Sowohl in Wales, im Norden Englands und in Schottland gibt es verwilderter Populationen von Ziegen, die auf die ursprünglichen Hausziegen dieser Region zurückgehen. Zur Bestandskontrolle werden diese Bestände bejagt.

 

 

Altenglische Ziege (Old English)

 

Die ursprünglichen Ziegen, die in Großbritannien gehalten wurden, sind durch Verdrängungskreuzung mit Schweizer und orientalischen Rassen verschwunden. Aus morphologisch ähnlichen Kreuzungstieren und verwilderten Ziegen wurde die Rasse von einigen Züchtern wieder rekonstruiert.  

 

Irland

 

Irische Ziege (Irish Goat)

 

Neben den ursprünglichen Irischen Hausziegen gibt es auch in Irland verwilderte Populationen.

 

 

Niederlande

 

Niederländische Landziege (Nederlandse Landgeit)

 

Auch die holländische Landziege wurde durch Einkreuzung mit Schweizer Ziegen fast völlig ausgerottet. In letzter Minute gelang es einigen Züchtern aus den letzten rassereinen Tieren und einigen dem ursprünglichen Typ ähnlichen Kreuzungstieren die Rasse zu rekonstruieren und zu erhalten.

 

Deutschland

 

Deutsche Landrasseziege †

 

Vor dem großen Aufschwung in der Ziegenzucht am Ende des 19. Jahrhunderts gab es auch in Deutschland nur Landrasseziegen, uneinheitlich in Form, Farbe, Eutereigenschaften und Leistung. Die große Farbvariation fiel wie bei andern Haustieren dem Modetrend einer regional einheitlichen Farbe zum Opfer, so dass sich bei vielen heute noch die Einheit „bestimmte Farbe“ = „bestimmte Rasse“ im Kopf festgesetzte hat. Dazu kam eine konsequente Selektion auf eine bestimmte Form und auf Milchleistung, sowie die Einkreuzung von Schweizer Rassen. Aber natürlich leben Gene der ursprünglichen Landrasse heute noch in den Weißen und Bunten Deutschen Edelziegen und in der Thüringer Waldziege weiter.

Deutsche Landrasse

 

Startseite